Sonntag, 9. Juni 2013

Hartz IV-Empfänger sind keine Unmenschen!

Einem Bericht vom 27.09.2012 auf RP.Online mit dem Titel "Übergriffe gehören zum Tagesgeschäft" konnte ich entnehmen das der Messerangriff auf einer Mitarbeiterin im Jobcenter Neuss kein Einzelfall in den vergangenen Jahren war und das Beschimpfungen und Ausraster wohl
zum Tagesgeschäft der Jobcenter gehört.

Als Begründung solcher Vorkommnisse wurde geschrieben,
ich zitiere:
Solche Kunden erklären sich mit der gesetzlichen Regelung nicht einverstanden. Viele haben auch einfach nicht gelernt, sich verbal zu artikulieren oder ihnen fehlt die gesellschaftliche Sozialisation, Konflikte zu lösen.



Also, ich toleriere nicht den Vorfall vom 26.09.2012 im Jobcenter Neuss. Wenn ich jedoch lesen muss, das solche Vorfälle zum Tagesgeschäft der Jobcenter gehören, frage ich mich was wohl schief läuft. Wenn ich dann desweiteren lesen muss das angeblich solche Leute (Es sind eindeutig Hartz IV Empfänger gemeint) die gesetzlichen Regelungen nicht akzeptieren und das viele einfach nicht gelernt haben sich verbal zu artikulieren oder ihnen fehlt die gesellschaftliche Sozialisation um Konflikte zu lösen, kräuseln sich mir die Nackenhaare.

1)
Sozialisation…? Hartz IV isoliert Betroffene Mensch komplett aus der Gesellschaft, wie soll da bitteschön eine Sozialisation zustande kommen?

2)
Hartz IV Empfänger (Menschen) akzeptieren nicht die gesetzlichen Regelungen, also die Hartz IV Gesetzgebungen…? Jetzt mal ehrlich, wie kann man sich anmaßen so pauschaliert Menschen im Abseits zu katapultieren? Ich bin fest davon überzeugt, dass die meisten der Betroffenen Menschen die Hartz IV beziehen müssen weil sie keine Arbeit bekommen, alles über sich ergehen lassen was die unmenschlichen Hartz IV-Gesetzgebungen ihnen vorschreiben und dennoch kommen sie nicht auf einem grünen Zweig.

Der Vorfall am gestrigen Morgen im Jobcenter Neuss und wie es so schön artikuliert wurde, Ausraster und fehlende Sozialisation, sind nichts anderes als Zeugnis das die Hartz IV-Gesetzgebungen auf voller Strecke seit lagen gescheitert sind.

Meiner Meinung nach ist hier die Regierung gefragt, wie man solchen Vorfällen begegnen kann und das kann und muss wie folgt aussehen:
Die Hartz IV-Gesetzgebungen müssen sofort reformiert werden, dazu gehört selbstverständlich das der menschenrechtswidrige Sanktionsparagraph 31 des SGB II abgeschafft wird und das der Hartz IV-Regelsatz auf 500€ aufgestockt werden muss.

Desweiteren brauchen wir einen flächendeckenden Mindestlohn von 10,50€ brutto  in Deutschland um Altersarmut vorzubeugen, statt prekäre Arbeitsverhältnisse zu schaffen.
Ich bin der festen Überzeugung das dann solche Vorkommnisse wie der am 26.09.2012 im Jobcenter Neuss und auch ähnliche nicht mehr zum “Tagesgeschäft” der Jobcenter gehören.
(MM)

Den Bericht auf RP.Online lesen »

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