Mittwoch, 19. November 2014

Tafel in Essen sperrt einen Nutzer für ein Jahr aus

Tafel an der Steeler Straße in Essen sperrt einen angeblich unzuverlässigen Nutzer für ein Jahr aus.

Ein Essener Hartz IV Bezieher hatte sich im Frühjahr bei der Tafel-Zentrale im Wasserturm an der Steeler Straße in Essen angemeldet, weil sein Geld (Hartz IV-Regelsatz) für den Lebensunterhalt nicht ausreicht.

Mit einer Kundenkarte von der Tafel hatte der Mann einen festen Abholtermin bekommen. Immer samstags konnte er dann Lebensmittel abholen. So organisiert die Tafel die Abholtermine für ihre Nutzer um den Andrang geordnet ablaufen zulassen.

Im Sommer begleitete der Mann seine Frau nach Serbien und fehlte ohne Abmeldung bei der Tafel für zwei Abholtermine jeweils an einem Samstag. Als er dann am dritten Samstag wieder Lebensmittel bei der Tafel an der Steeler Straße in Essen abholen wollte, staunte er nicht schlecht, man hatte seine Kundenkarte gesperrt. Der Mann beschwerte sich darüber dass seine Karte gesperrt wurde und die Tafel verwies in auf dem folgenden Mittwoch, dann sollte er eine neue Kundenkarte bekommen. Also ist der Mann am folgenden Mittwoch erneut zur Tafel an der Steeler Straße gegangen, doch was man ihm dann mitteilte war für ihn unglaublich. Die Tafel teilte ihm mit, sie bekommen keine neue Karte, weil sie für ein Jahr gesperrt sind.

Die Onlineausgabe der Zeitung "WAZ" hat einen ausführlichen Bericht über diesen Fall geschrieben.
Armut: Essener Tafel sperrt unzuverlässige Nutzer für ein Jahr

velbertbloggt:
Zunächst einmal ein Vorwort zur besseren Verständlichkeit.
Es ist eine Schande ohne Gleichen, dass es überhaupt in einem extrem reichen Land wie Deutschland, Einrichtungen wie die Tafel geben muss. Wenn sich dann auch noch die Organisatoren der Tafel an der Steeler Straße in Essen dreisterweise sich einfallen lassen, Leute nur weil sie sich nicht zu einem Abholtermin abgemeldet haben, für ein Jahr zu sperren, halten wir dass für mehr als bedenklich.

Der Mann hätte genau so gut auch krank werden können. Gesetz der Fall er hätte dann auch niemanden der in bei der Tafel (ordnungsgemäß) hätte abmelden können, wäre er dann auch für ein Jahr gesperrt worden...?

UNGLAUBLICH! Eine Sperrzeit für ein Jahr von der Tafel für nichts und dazu muss man auch noch sagen, die Lebensmittel die die Leute dort abholen können, sind Lebensmittel die in den Discounter und Supermärkten nicht mehr verkauft werden können. Also Lebensmittel die teilweise schon über dem Verfallsdatum liegen und ein Bürger der (noch nicht von Hartz IV) betroffen ist niemals fressen würde.

Unserer Meinung nach muss die Tafel einen solchen möglichen Vorfall in ihrer organisatorischen Handhabung kalkulieren. Einem Bürger, nur weil er mal nicht zum Abholtermin kommt, einfach für ein Jahr zu sperren, ist aus unserer Sicht eine dreiste Frechheit.

Frage:
Agieren die Tafeln jetzt schon wie die Jobcenter, wer seiner Pflicht (Abholtermin) nicht nachkommt, der wird sanktioniert (Sperrzeit für ein Jahr)? (Michael Mahler/velbertbloggt)

Kommentare auf: myheimat.de
Kommentare auf: alg-ratgeber.de

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